
Van Dyke World




„Tun Sie ab jetzt nur noch das, was Ihnen Spaß macht, und genießen Sie Ihren bezahlten Urlaub“, meinte mein Coach und wollte wissen, was ich als junger Mensch schon immer gerne gemacht hätte. „Schreiben“, antwortete ich ohne Zögern. Stimmt ja: Schon in der Grundschule war ich der unangefochtene Mini-Autor, wenn es um Aufsätze ging – vermutlich auch der am meisten verhasste unter den Jungs, wenn die Lehrerin wieder eines meiner Werke vorlas. Früh wusste ich: Schreiben ist das, wofür ich brenne. Nach beruflichen Phasen, in denen diese Leidenschaft komplett in den Hintergrund rückte, fand ich sie während des Studiums wieder: als Nachwuchs-Journalist in der Pressestelle der Universität. Es folgten Jahre als freier Wissenschaftsjournalist, mit Aufträgen für das Wissenschaftsministerium NRW, den Rheinischen Merkur und Forschungsland NRW. Meine Karriere verlief geradlinig – nur eben nicht nach oben. Klinkenputzen, Recherchieren, Texte verschicken: Dieses Leben als freier Mitarbeiter war aktuell noch easy, führte aber irgendwann in die Sackgasse. Zeitungen wurden eingestellt, Redaktionen geschlossen oder überlebten mit kostenlos zugespielten PR-Artikeln. Und damals gab es nicht einmal den neuen Kollegen: Künstliche Intelligenz! Im Projektmanagement bei einem Großkonzern fand ich neue und spannende Aufgaben. Alles lief, bis eine Unternehmensfusion mit anschließender Entlassungswelle meine Komfortzone zerstörte. Aus der anschließenden Erfahrung als Angestellter im Öffentlichen Dienst entstanden satirische Kurzgeschichten, die die Absurditäten des Behördenalltags bloßlegten. Nachdem mich Kollege Burnout zu Boden geschickt hatte, lief mein Vertrag mit dem sogenannten Arbeitsleben langsam aus. Das war alles andere als lustig, denn mit Anfang 50 spürte ich noch eine Berufung: dickere Bretter zu bohren – mit Kreativität, Spaß, Spannung und großen Visionen. Doch die Personaler und ihre Algorithmen hatten stets etwas auszusetzen: zu alt, überqualifiziert, unsteter Lebenslauf, unterfordert, überfordert. Heute tue ich endlich das, was mir Freude macht. Wenn inspirierender Lesestoff dabei herauskommt, in den ihr euch wegträumen könnt, bin ich glücklich. Denn eines Morgens wachte ich auf und wusste: Das ist es! Die Sekte der AI war geboren – Abenteuer, spirituelle Science-Fiction, ein Schuss Romantasy. Genau das, was ich selbst so gerne verschlungen habe, wie damals die „Fünf Freunde“-Bücher meiner Jugend. Meine Romane enthalten keine schwer verdauliche Kost aus der intellektuellen Hochliteratur. Stattdessen fließen Anregungen aus Psychologie und Religion ein. Auf Brutalitäten und menschenverachtende Szenen verzichte ich bewusst. Dafür trifft meine erzählerische Fantasie auf möglichst wissenschaftlichen Background – und auf die Lebensrealitäten ganz normaler Menschen.